Dokumentation Grenzen öffnen für Menschen – Grenzen schließen für Waffen

Vortrag und Diskussion mit dem Friedensaktivisten Jürgen Grässlin

Information

Veranstaltungsort

Rosensäle
Fürstengraben 27
07743 Jena

Zeit

09.02.2016

Zu diesem Thema hatten wir Jürgen Grässlin, den bekanntesten deutschen Rüstungsgegner, nach Thüringen eingeladen. Die Veranstaltungen fanden am 09.02.16 in Erfurt, am 10.02. in Jena und am 11.02. in Suhl statt.

Jeweils zu Beginn der Veranstaltungen stellte sich die Initiative zur Schaffung eines Rüstungskonversationsfonds in Thüringen kurz vor.

Jürgen Grässlin ging in seinem Vortrag darauf ein, welche deutschen Waffen auf welchem Weg – legal wie illegal – in Krisen- und Kriegsgebiete in Asien, Afrika und Lateinamerika gelangen. Er machte deutlich, dass der Einsatz dieser Kriegswaffen zu Menschenrechtsverletzungen in den Empfängerländern beiträgt und somit die Flucht von Millionen Menschen fördert. Außerdem zeigte er auf, welche Unternehmen an diesem skrupellosen Geschäft mit dem Tod verdienen, und informierte die Besucher*innen über seine Klagen gegen das Unternehmen Heckler & Koch, über die Untätigkeit der Stuttgarter Justiz und die kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden. In Jena sprach er das Unternehmen Jenoptik AG an, wo einerseits medizintechnische Produkte zum Wohl der Menschen und gleichzeitig Militärtechnik zum Kriegseinsatz entwickelt werden.

In den anschließenden Diskussionen tauchte immer wieder die Frage auf, was der/die Einzelne tun kann. Jürgen Grässlin ermutigte Initiativen wie die zur Schaffung eines Rüstungskonversionsfonds in Thüringen. Er berichtete auch über seine Arbeit beim „Dachverband Kritischer Aktionär*innen Daimler“ und lud die Zuhörenden ein, sich daran zu beteiligen.

In der Diskussion entwickelten sich auch weitere Ideen: Eine Podiumsdiskussion zwischen Jürgen Grässlin und Bodo Ramelow wurde angeregt, um auszuloten, welche Möglichkeiten die rot-rot-grüne Regierung in Thüringen hat, um ernsthafte Schritte hin zu einer Rüstungskonversion zu gehen. In Suhl kam die Idee einer Volksbefragung auf, in der die Bürgerinnen und Bürger der Stadt darüber entscheiden sollten, mit welchem Selbstbild künftig Stadtmarketing betrieben werden soll: „Waffenstadt Suhl“ oder „Suhl - Stadt des Friedens“?