Aus der Shoa wurden in Polen von annähernd einer Million jüdischer Kinder etwa 5.000 gerettet. Viele von ihnen fanden Schutz in polnischen Familien. Die Polen, die sich eines Kindes annahmen, wurden später oft auch seine Eltern. Im Allgemeinen hielten sie die Adoptionen geheim, einige andere enthüllten die Wahrheit vor ihrem Tod, andere nahmen sie mit ins Grab. Die Helden der Ausstellung, die in fremden Häusern erzogen wurden, die sie für ihre eigenen gehalten hatten, mussten sich mit ihrer Geschichte messen und eine Identität schaffen, die die verlorene Familie mit der neu erworbenen verband. Oft suchten sie jahrelang nach Spuren ihrer jüdischen Verwandten, Namen und Geburtsdaten. Diejenigen, denen das nicht gelang, hoffen immer noch.
Die Ausstellung erzählt die Geschicke von 15 Kindern, die in den Jahren zwischen 1939 und 1942 geboren wurden. Sie wurden gerettet dank der grenzenlosen Elternliebe, die sie fremden Händen und dem Mut von Menschen anvertrauen ließ, die sie als eigene Töchter und Söhne ansahen.
Ausstellung: 02. - 30.06.2022 / Mo - Sa / 11 - 16 Uhr (außer feiertags)
Ausstellungseröffnung: 02.06.2022 / 19:30 Uhr
Begleitveranstaltung am 14.06.2022 / 18 Uhr
Gastredner: Ministerpräsident Bodo Ramelow
Musik: Johannes Grässer
Gäste: Holger Politt, (Leiter des RLS-Regionalbüros Ostmitteleuropa in Warschau) und Joanna Gwiazdecka (Leiterin des RLS-Regionalbüros in Prag).
Gemeinsam mit der Offenen Arbeit Erfurt und der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Büro Warschau