28. Mai 2020 Diskussion/Vortrag Die proletarische Revolution, das Buch und der Malik Verlag

Vortrag im Livestream von Steffen Hendel | Halle

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Veranstaltungsort

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online

Zeit

28.05.2020, 20:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Kapitalismusanalyse, Westasien im Fokus

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Entweder für seinen Schatz verlegerischer Anekdoten oder für hochpreisige Liebhaberstücke in ausgesuchten Antiquariaten ist der Malik Verlag den meisten heutzutage noch bekannt. In Berlin während des Ersten Weltkriegs entstanden und im Londoner Exil während des NS aufgelöst, wollten die Gründer des Verlags - die Geschwister Wieland Herzfelde und John Heartfield im Bunde mit George Grosz - jedoch die Welt nicht mit bibliophilen Gegenständen bereichern, sondern mit einer Revolution ändern. Diese sollte proletarischer Art sein, politische und ökonomische Unfreiheit beseitigen, bürgerliche Gesellschaft und Patriotismus überwinden und sie sollte mit den Mitteln der Kunst und Literatur vorbereitet werden. Ein widersprüchliches Vorhaben, an dem sich der Malik Verlag fortwährend rieb und das ihm beachtenswerte verlegerische Einfälle bescherte. Der Erfolg war immens. Selbst das bürgerliche Publikum, das eher dem Goethe’schen Kunstideal „Der Dichter schwebet über den Parteien“ nachhing, konnte sich für die Grafikmappen von Grosz, die Buchcover von Heartfield und die von Herzfelde aufgestellten Literaturprogramme erwärmen. Sie machten Malik zum erfolgreichsten linken Verlag der Weimarer Republik.

Steffen Hendel, Mitarbeiter im Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, zeichnet das politische Vorhaben des Malik Verlags an dessen literarischen Programm und an den gestalterischen Innovationen nach.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Kunst, Spektakel & Revolution" - eine Kooperation des Bildungskollektivs mit der ACC Galerie Weimar und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.

Aufgrund der Corona-Pandemie wird dieser Vortrag per Videostream stattfinden. Der Link zum Stream wird etwa zwanzig Minuten vor Veranstaltungsbeginn hier veröffentlicht. Im Anschluss an den Vortrag werden Nachfragen an den Referenten möglich sein.

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen

Telefon: 0361 5504115