Am 22.07.2011 wurden in der norwegischen Hauptstadt Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen getötet, darunter 69 Jugendliche, die an einem Ferienlager der Jugendorganisation der Sozialdemokratischen Arbeiter*innenpartei teilnahmen. Seine rassistischen, antisemitischen, antikommunistischen und antifeministischen Motive legte der Attentäter in einem Manifest offen. Die Tat prägte den Rechtsterrorismus nachhaltig, seither haben sich zahlreiche weitere Täter positiv auf diesen Anschlag bezogen.
So auch ein Täter, der am 22.07.2016 neun Menschen im Olympia-Einkaufzentrum in München erschoss. Seine Tat fand nicht nur am gleichen Datum wie der Anschlag in Norwegen statt, der Täter nutze auch die gleiche Tatwaffe und äußerte ein rassistisches und extrem rechtes Weltbild. Trotz des ersichtlichen Zusammenhangs beider Anschläge wurde lange von einem politischen Motiv abgesehen und die Tat von Seiten des Landeskriminalamtes Bayern als Amoklauf eines (psychisch kranken) Einzeltäters eingeordnet.
Arbnor hat seine Schwester beim Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum verloren, Hasan und Sibel ihren Sohn. Lange mussten die Angehörigen darum kämpfen, dass der Staat den rassistischen Hintergrund der Tat anerkennt. Der Film begleitet die Protagonist*innen über mehrere Jahre in ihrem Kampf um die Erinnerung an ihre Angehörigen und die Anerkennung der rassistischen Tatmotivation. Der Film war für den Grimme-Preis nominiert und ist Teil einer Triologie, in der auch die Angehörigen aus Halle und Hanau zu Wort kommen.
Gemeinsam mit JAPS Jena, OAT Jena, NSU Komplex auflösen Jena und DasSchlechteGewissen Jena
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