Ercan Ayboga (Weimar): Der Ilisu-Staudamm: Deutsche Unterstützung für Vertreibung, Kulturvernichtung und Konfliktzuspitzung

Vortrag


28.06.2007, 19.00 Uhr, Jena, Campus der Friedrich-Schiller-Universität, Carl-Zeiss-Str. 3, SR 3.15
Vortrag und Diskussion
Ercan Ayboga (Weimar): Der Ilisu-Staudamm: Deutsche Unterstützung für Vertreibung, Kulturvernichtung und Konfliktzuspitzung
Mit internationaler Beteiligung plant die türkische Regierung ihr derzeit größtes Wasserkraftwerk: den Ilisu-Staudamm. Er soll den Tigris kurz vor der Grenze zu Syrien und Irak im überwiegend kurdisch bewohnten Südosten des Staates aufstauen. Sollte er gebaut werden, wären Massenumsiedlungen und Verarmung, Zerstörung von 10.000 Jahren alten Kulturgütern und einzigartiger Ökosystemen sowie die Verschärfung des Wasserkonflikts im Mittleren Osten die Folge. Dennoch wollen sich europäische Unternehmen, darunter die Baufirma Züblin, an dem Projekt beteiligen. Dafür haben sie Ende März 2007 von der Bundesregierung Exportkreditversicherung (Hermesbürgschaft) für ca. 100 Mio. Euro zugesprochen bekommen.